Traditionelles Karate Do –  auf den Spuren der alten Meister

 

mit dem Referent Sensei Fritz Nöpel, 10. Dan & Träger des Titels Hanshi

 

 

Am 29. April 2017 wurde unseren Karatekas eine besondere Ehre zu Teil, als Hanshi F. Nöpel (höchst graduierter Karateka in Deutschland) in deren Dojo einen Lehrgang mit knapp 50 Teilnehmern leitete, welche aus dem Bundes-gebiet angereist waren. Während der Einheiten konnten Teilnehmer/innen vieles über die Tiere in der Kampfkunst des Karate-Do lernen, Nöpel brachte den Kyugraden und Danträgern & -innen detailreich die Charakteren, Verhaltens-weisen und Techniken der Tiere näher. Er nannte die im Goju-Ryu Yuishinkan vorhandenen Tiere Drache, Kranich, Leopard, Schlange und  Tiger. Diese Tiere sind u. a. auch im chinesischen Tierhoroskop vertreten und haben ebenso gute wie schlechte Eigenschaften. Nach Aussage Fritz Nöpels ist es wichtig, die eigenen (menschlichen) guten und schlechten Eigenschaften im Einklang zu halten. Als ein Beispiel nannte er die Ungeduld des Tigers, der sich durch sein vorschnelles Handeln manchmal in eine prekäre (Kampf-) Situation bringen kann.

 

Zunächst wurden einzelne Techniken den Tieren zugeordnet und auf Besonderheiten in der Hand- bzw. Fußhaltung hingewiesen. Insbesondere erklärte Nöpel die verschieden Greiftechniken, wie z. B. den Vierfingergriff und den Drei-und-Zwei-Fingergriff. Auch zeigte er die entsprechenden Möglichkeiten der Anwendung sowie sinnvolle Ziele.

 

Nach der Pause erläuterte Fritz Nöpel, dass sich im Karate-Do die genannten Tiere gegenseitig unterstützen können und auch sollten. Er zeigte an zahlreichen Beispielen, dass es Situationen gibt, in denen man mit den Techniken nur eines Tieres nicht zum Ziel kommt. So benötigt der Karate-Do-Ka in der ersten Kombination der Kata Seeinchin viel Kraft, um die Handgelenke des Gegners zu greifen, diese nach unten zu führen um die Hände zu verbiegen, und eine Kontertechnik anzubringen. Da nicht alle Personen über die entsprechende Hand- und Armkraft für diese Schlangentechnik verfügen, kann z. B. der Drache für die Abwehr durch eine Mawashi Uke zur Hilfe gerufen werden. Für diese Drachentechnik wird nicht die Handkraft der genannten Schlangentechnik benötigt, so dass die Kombination auch von nicht so kräftigen Karate-Do-Ka erfolgreich abgeschlossen werden kann. Den Anwesenden wurde während des Lehrgangs bewusst, dass man sich fern vom regulären Techniktraining über die „Tiere“ der Kata-Bunkai als Königsdisziplin im Karate-Do nähern und so weitere Erfahrungen und Erkenntnisse sammeln kann.

 

Durch die Unterstützung der Eltern unserer Karatekas, welche für das leibliche Wohl sorgten und der Planung durch Bozo unseren Abteilungsleiter, war der Lehrgang mehr als nur ein Erfolg und somit ein Aushängeschild für den Yuishinkan Dojo Offenbach und den Turnverein. Was auch die Teilnehmer so lobend in Worte fassten.

 

So dass im kommenden Jahr ein weiterer Lehrgang mit Fritz Nöpel bereits zugesagt wurde und der GKD (GOJU-Ryu Karate-Bund Deutschland e.V.) seine Präsidiumssitzung und Mitgliederversammlung beim TVO veranstaltet.

 

Einen besonderen Dank gilt auch der Sparkassen Sportstiftung, ohne deren finanzielle Förderung dieser Lehrgang so nicht möglich gewesen wäre.